Schädlingsbekämpfung

Längst sind die Zeiten vorbei, als der “Kammerjäger” noch mit der Pulverspritze auf Ungezieferjagd ging. Schädlingsbekämpfung ist in unserer Wohlstandsgesellschaft, in der schädliche Insekten und Nagetiere immer mehr Verbreitung finden, jedoch ein unverzichtbares Muss. In vielen Bereichen des täglichen Lebens ist Schädlingsbekämpfung und Schädlingsvorsorge sogar gesetzlich vorgeschrieben. Besonders da, wo Schädlinge Krankheiten übertragen können und Materialien sowie Vorräte geschützt werden müssen.

Die Industrie hat inzwischen Wirkstoffe und Bekämpfungsmittel entwickelt, die ohne kritische Belastung der Umwelt und ohne Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Haustier angewendet werden können. Dazu befähigt ist allerdings nur der sachkundige Fachmann, also der professionelle Schädlingsbekämpfer mit entsprechender Ausbildung. Ein Schädlingsbekämpfer mit einer abgeschlossenen Ausbildung in einem anderen Ausbildungsberuf, durchläuft heute in seinem neuen Umschulungsberuf eine 2-jährige Praxiszeit, die nach einem mehrwöchigen Speziallehrgang mit einer IHK-Prüfung endet.

Fachwissen ist gefragt und notwendig

Das Fachwissen eines geprüften Schädlingsbekämpfers muss heute Kenntnisse über Biologie und Verhaltensweisen der Schädlinge; typische Schadbilder; Verkehr und Umgang mit gefährlichen Stoffen; Dosier-, Flächen- und Raumberechnungen; Geräte; Verfahren der Vorbeugung, des Schutzes und der Bekämpfung; fachbezogene und gesetzliche Grundlagen, insbesondere Chemikalienrecht, Gefahrstoffrecht, Pflanzenschutzrecht, Lebensmittelrecht, Abfallbeseitigungsrecht, Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit, Unfallverhütung, Belange des Umweltschutzes und anderes mehr umfassen.

Methoden

In der Integrierten Schädlingsbekämpfung kommen verschiedene Methoden zum Einsatz:

  • Physikalische Schädlingsbekämpfung
    • Tötung durch Kälte, Hitze (Wärmekammer), Strahlung oder mechanische Einwirkung.
  • Biologische Schädlingsbekämpfung
    • Bekämpfung durch lebende Organismen (Schlupfwespen, bacillus thuringiensis)
  • Biotechnische Schädlingsbekämpfung
    • Bekämpfung durch Pheromon- und andere mit Lockstoffen ausgestattete Fallen.
  • Chemische Schädlingsbekämpfung
    • Bekämpfungsmittel mit Bioziden. Hierbei kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz
      (Streichen, gießen, spritzen, sprühen, nebeln, begasen).